Hackentor bringt FCS um den verdienten Lohn
Saarbrücken. In der 3.Liga musste sich der 1.FC Saarbrücken im heimischen Ludwigsparkstadion vor packender Kulisse von 10.147 Zuschauer im Heimspiel gegen den hessischen Vertreter SV Wehen Wiesbaden mit einem 2:2-Unentschieden begnügen – ärgerlich! Aber noch immer ist der FCS im Liga-Alltag der 3.Liga ohne Niederlage unterwegs. Die Mannschaft von Trainer Uwe Koschinat lieferte eine gute Partie ab, brachte sich in der Schlussphase allerdings ins Hintertreffen und kassierte per Hackentor den Ausgleichstreffer. In der 3.Liga ist Saarbrücken drei Punkte schlechter als Aufsteiger SV 07 Elversberg (16 Punkten) und Tabellenvierter, während Wiesbaden mit zwölf Punkten Tabellensechster ist. Liga-Primus TSV 1860 München ist mit sechs Zählern Vorsprung Spitzenreiter. Bei der nächsten Aufgabe muss Saarbrücken bei Aufsteiger Bayreuth ran – Aufsteiger kann das Koschinat-Team, denn in Elversberg siegte der FCS verdient. Beim Flutlicht-Kracher gegen Wehen Wiesbach zeigte sich auf der Tribüne auch Trainer Horst Steffen (SV 07 Elversberg), Präsident Hartmut Ostermann und laut Gerüchten auch Reiner Callmund.
Auch im 10.Anlauf kann Saarbrücken den Wiesbaden-Fluch nicht beenden – seit neun Jahren besteht nun schon die Sieglos-Serie gegen den Hessischen Vertreter. Gestern zeigte der FCS eine starke Leistung, doch Marvin Cuni (82.) vergab die Riesenchance zur Vorentscheidung – und so bejubelte Wiesbaden durch einen sehenswerten Treffer noch das 2:2 im Ludwigspark.
Es war ordentlich Betriebstemperatur im Kessel; der erste Aufreger zeigte sich in der Anfangsphase vor der FCS-Bank. Nach rüden Einsteigen von Wiesbadens Max Reinthaler an Richard Neudecker (7.) direkt vor den Augen von Uwe Koschinat , explodierte der FCS-Trainer – Wiesbadens Coach Markus Kauczinski stürmte daraufhin wutentbrannt in die Saarbrücker-Coaching-Zone und lieferte sich mit seinem Trainerkollegen einen heftigen Disput.
Nach etwas Ruhe eroberte sich Tobias Jänicke per Grätsche den Ball, flankte in die Mitte und Sebastian Jacob (22.) köpfte sehenswert in die Wiesbaden-Maschen – 1:0 FCS! Ähnlich wie auch schon in Osnabrück, hielt die Führung aber nicht Lange – Thijmen Goppel flankte in den Strafraum, FCS-Kapitän Manuel Zeitz versucht zu klären, doch bereitet unfreiwillig den Gegentreffer vor – Kapitän Johannes Wurtz (27.) zieht sofort ab und trifft unten links zum 1:1-Ausgleich. Mit diesem Resultat gingen die Teams dann auch in die Halbzeitpause.
„Wenn man ein Tor schießt, freut man sich natürlich. Trotzdem feiere ich Saarbrücken extrem.“ So Wiesbaden-Kapitän Johannes Wurtz nach der Partie gegenüber SaarSport News.
Sofort nach dem Wiederanpfiff ging es spektakulär weiter; Richard Neudecker (51.) sieht im eigenen Strafraum, dass Wehen-Torwart Florian Stritzel zu weit vor seinem Gehäuse steht, doch Stritzel kann in höchsten Nöten noch parieren – beinahe ein FCS-Sensationstor. Aber auch nur beinahe!
Weiter mit extremer Spannung im Ludwigsparkstadion; ein Konter über die linke Seite über Sebastian Jacob ballert Nachwuchstalent Luca Kerber (65.) direkt zum 2:1 in die Maschen – vier Zeigerumdrehungen danach sogar die Riesenchance zum 3:1, doch diesmal bleibt Kerber (69.) nach Steckpass von Adriano Grimaldi ohne Erfolgserlebnis. Während es im FCS-Fanblock geordnet Lichter-Feuerwerk gab (Pyrotechnik), brannte es im FCS-Strafraum lichterloh – ein Heber von Max Rheintaler (74.) klatschte am Aluminium auf. Bei der nächsten Szene dann der Schock der Gastgeber – Ivan Prtajin (88.) erzielte per Hackentreffer das 2:2. Schlussminute – der eingewechselte Marvin Cuni (90.) hat den Führungstreffer auf dem Fuß, Florian Stritzel pariert – ganz bitter! So endet eine turbolente Partie 2:2 im Ludwigspark. Ende.