Für Max Reis, einen der besten Nachwuchsrennfahrer Deutschlands, begann am vergangenen Wochenende seine zweite Saison in der französischen Formel-4-Meisterschaft. Und obwohl er im südfranzösischen Nogaro zum ungünstigsten Zeitpunkt von der
Technik im Stich gelassen wurde, konnte er einmal als Achter und einmal als Neunter in die Top Ten fahren. Im dritten Lauf sah der 16-Jährige die Zielflagge als Zehnter, doch eine im Nachhinein ausgesprochene Strafe wegen eines Unfalls warf ihn auf den 17. Platz zurück.

Zum ersten Mal in seiner noch jungen Karriere durfte Max Reis als Mitglied des Motorsport Team Germany, der deutschen Nationalmannschaft der Nachwuchs-Motorsportler, antreten und er hatte sich gewissenhaft auf diese Premiere vorbereitet. Dies zeigte er bereits am Freitag, an dem für die Formel 4 insgesamt fünf Testsessions auf dem Programm standen. „Wir hatten für den Tag einen klaren Plan und konnten diesen sehr gut umsetzen“, kommentierte Max seine Leistungen, die mit Rang eins in der letzten Testsession gipfelten. „Da habe ich gesehen, dass ich in diesem Jahr ein Wörtchen um die vorderen Plätze mitsprechen kann.“

Doch schon einen Tag später schlug das Pech beim Deutschen aus dem neuen ADAC Formel Junior Team zu. „Im freien Training am Samstag spürte ich Vibrationen und es stellte sich heraus, dass eine Bremsscheibe an meinem Mygale defekt war. Wir mussten sie also unmittelbar vor dem Qualifying austauschen und konnten sie vor dem so wichtigen Zeittraining auch nicht mehr anfahren, was eigentlich nötig ist“, erklärte der Teenager. Trotzdem machte er das Beste aus seiner Situation und eroberte im Klassement der schnellsten und auch der zweitschnellsten Runden des Qualifyings jeweils den zwölften Platz unter 26 Startern. „Dennoch ärgert es mich, denn ich weiß, dass soviel mehr möglich gewesen wäre.“

Die drei folgenden Rennen zeigten alle ein ähnliches Muster: Max konnte jeweils mit guten Starts glänzen und auf den ersten Metern Positionen gewinnen. Doch in der Folge wurde es schwierig, weiter nach vorne zu kommen, denn die Strecke von Nogaro bietet kaum Möglichkeiten zum Überholen. Dennoch konnte er im ersten Durchgang insgesamt vier Plätze gewinnen und wurde schließlich als Achter abgewinkt. Im zweiten Heat sah er die Zielflagge nach drei gewonnenen Rängen als Neunter, im dritten Lauf kreuzte er die Ziellinie als Zehnter, nachdem er zwei Rivalen überholen konnte. Doch diesen zehnten Platz durfte er nicht lange behalten, denn die Rennleitung sah in ihm den Schuldigen für eine leichte Kollision in der Startphase; der Ramsteiner wurde auf P17 zurückgestuft.

Auch wenn der Saisonauftakt nicht nach seinen Wünschen verlief, steckt Max nun keineswegs den Kopf in den Sand. „Selbst wenn ich mir bessere Ergebnisse erhofft hatte, sehe ich auch das Positive. Ich habe am Freitag gezeigt, was ich kann. Leider trat der technische Defekt zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt des Wochenendes auf, denn sonst wäre wahrscheinlich auch im Qualifying deutlich mehr drin gewesen. Und das Qualifying ist insbesondere in der französischen Formel 4 entscheidend für das gesamte Wochenende, denn es bestimmt die Startaufstellungen aller drei Läufe. Ich werde mich nun hochmotiviert auf das zweite Rennwochenende Anfang Mai in Magny Cours vorbereiten und dann hoffentlich mit noch besseren Resultaten zurückkommen.“