Capretti siegt beim Duell mit Verhandlungspartner Ziehl

Saarbrücken. Am Samtagnachmittag hatte der 1. FC Saarbrücken den Absteiger FC Ingolstadt zu Gast im Ludwigspark. Dabei reichten dem FCS drei Tore nicht um selbst zu punkten. Ein Dreierpack von Bech und ein Treffer von Testroet führten Ingolstadt bei zum ersten Sieg unter dem neuen Trainer Guerino Capretti. Nach der Entlassung von Uwe Koschinat verhandelten Capretti und Rüdiger Ziehl noch um ein Engagement in Saarbrücken, doch die Zusammenarbeit kam nicht zu Stande. Nun sorgte er mit dem 3:4 erneut für lange Mienen beim FCS. In der Tabelle bleiben die Molschder mit 39 Punkten auf Platz vier, der FC Ingolstadt belegt mit nun 34 Zählern Rang neun. Nächsten Samstag um 14 Uhr empfängt Ingolstadt zu Hause Rot Weiss Essen, einen Tag später ebenfalls um 14 Uhr tritt Saarbrücken bei Erzgebirge Aue an.

Dem FC Ingolstadt gelang ein Blitzstart. Der FCI bekam in der ersten Minute bereits die erste Ecke, Ex-Saarbrücker Jalen Hawkins brachte diese direkt aufs Tor und traf den Pfosten. Den zweiten Ball holte sich Denis Linsmayer, legte auf Tobias Bech Kristensen ab und der drehte den Ball von knapp außerhalb des Strafraums in den Winkel (1.). Die kalte Dusche direkt zu Beginn für den FCS, der zeigte sich aber unbeeindruckt. In der achten Minute bekamen die Saarländer einen Freistoß fast schon an der Eckfahne zugesprochen. Richard Neudecker brachte diesen in den Strafraum, dort löste sich Luca Kerber von seinen Gegenspielern und köpfte den Ball zum Ausgleich in die Maschen (8.).

Die Blau-Schwarzen machten sofort weiter Druck. Julian Günther-Schmidt zeigte mit Kerber einen Doppelpass, durch diesen stand Günther-Schmidt plötzlich frei im Strafraum und schob den Ball zum 2:1 ins Ingolstädter Tor – Spiel gedreht (10.)! Doch auch die Bayern zeigten sich unbeeindruckt vom Saarbrücker Doppelschlag, beide Teams zeigten Vollgasfußball in der Offensive. Nach knapp einer halben Stunde dann ein Schockmoment für die Gastgeber. Bjarne Thoelke, der ohnehin mit Maske spielt, blutete im Gesicht. Nach einer kurzen Behandlung konnte er aber weiter machen. Während die Gäste mittlerweile etwas in Sachen Tempo und Präzision nachließen, passierte das dem FCS weniger. In der 36. Minute hatten die Gastgeber die Doppelchance um die Führung auszubauen. Doch zunächst köpfte Günther-Schmidt den Ball an den Pfosten, dann stand auch Thoelke das Aluminium im Weg. So nahm der FCS die 2:1-Führung erst einmal mit in die Pause.

Hin und her auch in Halbzeit zwei

Die Schanzer kamen erneut mit viel Druck aus der Kabine. In der 51. Minute konnte Linsmayer ungestört einen Ball vor das Saarbrücker Tor flanken. Zwar gelang es Pius Krätschmer den Ball vor Bech erreichen, lenkte ihn aber zu Pascal Testroet, der Volley zum erneuten Ausgleich vollstreckte. Doch der FCS konnte ebenfalls an die erste Halbzeit anknüpfen und schnell zurückschlagen. Bei einem Eckball von Neudecker kam der gerade erst eingewechselte Kasim Rabihic zum Kopfball und brachte den Ball im Netz unter (54.) – die erneute Führung.

In den folgenden Minuten hätte der FCS bei Chancen von Dave Gnaase (59.) und Adriano Grimaldi (60.) für die Vorentscheidung sorgen können, verpasste dies aber. Das sollte sich kurze Zeit später rächen. Marcel Costly trickste Dominik Ernst aus, brachte den Ball an den langen Pfosten und dort lauerte einmal mehr Bech, der zum 3:3 einnickte (68.). In der Schlussphase kam es für die Blau-Schwarzen dann noch dicker, als Testroet für Bech vorbereitete und dieser frei vorm Tor nur noch an Batz vorbei zur Ingolstädter Führung ins Tor schießen musste (80.). Die Molschder versuchten nach vorne zwar nochmal alles, ein weiteres Tor gelang den Gastgebern aber nicht mehr. Ende.

Auch Trainer Rüdiger Ziehl war die Enttäuschung anzusehen. – Fotos: Steven Mohr