Saarlouis. Es war ein Duell auf Augenhöhe und hatte am ungewohnten Montagabend in der Stadtgartenhalle all das zu bieten, was ein Derby ausmacht: viele Zuschauer (980), fantastische Stimmung, spektakuläre Paraden, tolle Tore, besondere Protagonisten und die Entscheidung erst ganz am Ende. Saarlouis holt sich mit dem 28:27 (12:10)-Sieg zwei ganz wichtige Punkte und den Anschluss ans Spitzentrio der engen Liga-Tabelle.


Anders als zwei Tage zuvor kamen die HGSler hellwach auf die Platte, – woran die lautstarken knapp 1000 Fans in der Stadtgartenhalle sicher auch ihren Anteil hatten – und übernahmen von Anfang an die Initiative, obwohl das Thema Fehlerquote dem Trainer-Duo Koloper/Mühler nach wie vor Sorgenfalten auf die Stirn treibt. So versäumten es die Gastgeber dadurch schon in der Anfangsphase, sich deutlicher abzusetzen, in dem sie allein fünf glasklare Gelegenheiten ausließen. Beispielsweise nach 10 Minuten, als Tom Paetow beim 4:3 mit seinem Siebenmeter an Fiedler scheiterte, und es statt 5:3 eine Minute später 4:4 hieß. Und die Partie blieb weiterhin eng, ja die Gäste übernahmen nach einem Doppelschlag von Bösing nach 20 Minuten sogar die Führung (6:7). Die holte sich Saarlouis aber dank Marcel Becker, Wladi Kurotschkin und Lars Walz bis zum Pausenpfiff wieder zurück. Mit 12:10 ging es zum Pausentee.

Zwei Minuten nach dem Seitenwechsel betrug der Vorsprung der HGS beim 13:10 dann erstmals drei Tore. Für Dansenberg allerdings kein Grund, zu resignieren. Im Gegenteil. Es brauchte nur gut zwei Minuten und die Gäste waren wieder dran (14:13, 34.). Saarlouis legte wieder vor und stellte mit einem Dreierpack (Walz, Marcel Becker, Adel Rastoder) in vier Minuten die Anzeige auf 17:13 (38.). Vier vor hieß es auch noch eine knappe Viertelstunde vor dem Ende (20:16). Die Pfälzer gaben sich aber längst nicht geschlagen, schafften bis zur 50. Spielminute den 21:20-Anschluss. Von nun an war es ein Fight auf „Spitz und Knopf“ und man hatte immer den Eindruck, da könnte noch was kommen.

Spannung pur ist angesagt in der allerletzten Spielminute. Die Fans hält es längst nicht mehr auf den Plätzen. Marcel Becker trifft zum 27:25. 13 Sekunden später versenkt Timo Holstein das Leder zum 27:26-Anschluss. TuS-Coach Frank Müller beordert seine Jungs zu einer sehr offensiven Deckung, will noch einen Punkt retten. 15 Sekunden vor dem Ende dann die entscheidende Szene für Lukas Hüller. Der nach seiner Krebserkrankung erstmals wieder im Heimspiel auf der Platte, erhält das Leder auf der halbrechten Position, tankt sich rein in die Abwehr und versenkt den Ball zum 28:26. Das Ding ist durch, auch wenn es noch einen Siebenmeter für Dansenberg gibt, den Timo Holstein zum 28:27-Endstand verwandelt. Da jubelt die HGS mit der gesamten Halle aber schon längst über diesen so wichtigen Derby-Heimsieg.

VIELEN DANK AN DIE HG SAARLOUIS FÜR DIE HERVORAGENDE ZUSAMMENARBEIT!

Textquelle: Verein

HGS-Kapitän Lars Walz bejubelt emotionall den Heimsieg im Saar-Pfalz-derby! FOTOS: Steven Mohr